Peter Zaar
Peter Zaar hat sich mit seiner Anekdote zur Legende des Köln Triathlons gemacht:
"1984,ich war 27 Jahre alt und mehrfacher Deutscher Meister im Kickboxen. Im legendären Sportstudio Baaden in der Kölner Südstadt machte ein Gerücht die Runde: Diese neue positv verrückte Sportart Triathlon kommt nach Deutschland und richtet ihre Europameisterschaft in Köln am Fühlinger See aus.
Da diese Veranstaltung offen war und es am Samstag eine sogenannte Volksdistanz über 0,5/25/8 km gab, beschloßen ca. 20 begeisterte Kickboxer, Karatekas und Body Builder zu starten.
Am Start stand nur einer, ich. Mit einem geliehenen kurzen Surfanzug bewältigte ich die Schwimmstrecke brustschwimmend unterbrochen von einigen Zügen Hundekraul schon total übersäurend im Mittelfeld. Fast alle liefen zum Umziehen in ein Zelt, da ich Zeit sparen wollte, erledigte ich meinen Wechsel am Rad. Dabei mußte ich in aller Öffentlichkeit feststellen, daß nicht alle Gliedmassen gut mit kalten Wasser klarkommen. Nach diesem peinlichen Schreck kam es noch besser:
Noch nie auf einem Rennrad sitzend und nur in einem (dicken) Gang fahrend wunderte ich mich, der doch als Nationalmannschaftsmitglied im Kickboxen unter die ersten 10 kommen wollte, wie sogar einige Frauen an mir vorbei flogen.
Aber ich war ja Fit! Im Laufen würde ich zuschlagen. Aber was war das? Totale Panik: Ich lief mit schmerzenden Beinen wie ein Kleinkind, das die Pampers schon Stunden voll hat. Dieser Zustand änderte sich erst nach einigen km. Auf den lezten 400m überholte ich in einem Schlußspurt so ca.20 Sportler, nicht wissend, daß dies zur damaligen Zeit verpönnt war.
Im Ziel brach ich mit Wadenkrämpfen zusammen. Sanitäter eilten herbei und sprühten meine Beine mit Eisspray ein. Am nächsten Tag konnte ich mir die Haut an den Waden abziehen. Die Sportmedizin war eben damals auch noch in den Kinderschuhen.
123.unter 540 Startern, damals habe ich mich geschämt heute bin ich stolz!
Meine damaligen Fans, die teilweis vom Pizzaessen zurückkamen, verstanden nicht, dass ein Schnellkraftausdauersportler wie ich so kaputt war. Norbert sagte wörtlich: "Nächstes Jahr machen wir den Großen!", worauf ich erwiederte "Diesen Sch.... mache ich nie mehr."
Seit 1990 bin ich Bundestrainer im Kickboxen und werde diese Sportart immer lieben. Aber im Hinterkopf hatte ich immer diese Faszination Triathlon im Kopf. Seit 2006 trainiere ich gezielt auf meine heimliche Liebe hin und konnte durch die Unterstützung meiner Familie und vielen Freunden schon 3 Mitteldistanzen finischen. Die Mitteldistanz ist für mich Schnellkraftler mein persönlicher Ironman. Ich freue mich auf die Cologne226 half 2009!"