Beim Las Vegas Triathlon 1985
Bild 2: Köln Triathlon (vermutlich 1989)
Bild 3: Hawaii Ironman 2003

Georg Schindler

Im Premierenjahr des Köln Triathlon 1984 war ich gerade zarte 16 Jahre alt. Eigentlich total unsportlich (Schulnote 4) inspirierte mich der Bericht vom Ironman Hawaii im Aktuellen Sportstudio – das wollte ich auch machen – nein, eigentlich wollte ich auch direkt dort nach Hawaii.

Aber erstmal in Köln für die Kurzdistanz angemeldet – meine Triathlonpremiere – und das ohne jeglichen ernsthaften Background im Schwimmen, Radfahren oder Laufen.

Das Schwimmen war schon eine mittlere Katastrophe, als „Warmduscher“ empfand ich ich die 14 Grad des Fühlinger Sees als eiskalt und war einfach nur froh, diesen Teil (natürlich Brustschwimmend) hinter mich zu bringen. Die „Angst“ vor dem kalten Wasser sollte mich noch mehrere Jahre bei Triathlonstarts begleiten und legte sich erst Anfang der 90er mit dem ersten Neopren. Das man sich bei so kaltem Wasser gründlich abtrocknet ist doch wohl selbstverständlich.

Dann auf meine Wettkampfmaschine: Das Wunderrad brachte mich sonst zur Schule und war High-Tech: Immerhin 3 Gänge, Schutzbleche, Beleuchtung und Gepäckträger – Gewicht sparen, Aerodynamik und Rollwiderstände waren 1984 noch absolute Fremdworte für mich. Wenigstens den Dynamo hatte ich weggeklappt. Immerhin konnte ich trotz allem ein paar (wenige) Leute überholen – ich glaube gegenüber einem Hollandrad hatte mein Hobel noch Gewichtsvorteile.

Damals dachte ich auch noch nicht an Koppeltraining (wer schon?) – dementsprechend „unrund“ machte ich mich auf die 8km lange Strecke. Erst einige Kilometer später lief es dann etwas besser, so dass ich den Triathlon als 253. in 1:47:05 beenden konnte.

1984 war damit mein Triathlon-Premierenjahr – seit dem verging kein Jahr ohne Wettkampf - und hat bis heute nichts von seiner Faszination für mich verloren. Das ich nach „nur“ 25 Jahren jetzt unter der Rubrik „I am legend“ geführt werde kommt als Ehrung relativ früh – schließlich hatte ich vor irgendwann (2034) einmal Deutschlands „dienstältester“ Triathlet zu werden.

Seit dem Premierenjahr wurden die Wettkampfstrecken natürlich immer länger – auch bedingt durch die strikte Ablehnung der Windschattenfreigabe auf der Kurzdistanz. 1995 die erste Langdistanz auf Lanzarote, weitere Langdistanzen in Roth, Frankfurt und Zürich sollten folgen. Und der Traum von Hawaii? Tja, da musste man sich ja qualifizieren – und von diesen Zeiten war ich stets meilenweit entfernt. 2003 ging der Traum (Startplatzlotterie sei Dank) als Höhepunkt meiner „Triathlonkarriere“ dann auch in Erfüllung – Finish auf Big Island in 12:41.

Seitdem habe ich als Inhaber einer Partykneipe und Familienvater weniger Zeit denn je für Training und kämpfe immer mit meinem Gewicht von z.Zt. stattlichen 90kg – keine optimalen Vorraussetzungen für meinen nächsten Wettkampf: Da ich in Köln bereits die Volks-, Kurz-, und Mitteldistanz absolviert habe fehlt mir noch eine Strecke in meiner Kollektion. Mal sehen, ob man mit nur 5 Wochen Vorbereitung auch die Langdistanz finishen kann – könnte also jede Anfeuerung brauchen.

Ach ja, zur Feier des Tages und des Jubiläums werde ich auf der Pasta Party und beim Check in das original Köln Triathlon Sweatshirt von 1984 tragen – wenn ich noch reinpasse ;)